Mulde von Podelwitz bis Eilenburg

Ostern 2013

Für Ralfs 20. Osterpaddeln hatten sich alle einen Fluss mit einer erträglichen Anreisentfernung und der Möglichkeit einer Gepäcktour mit abendlichen Lagerfeuern an stillen, einsamen Rastplätzen gewünscht. So einigten wir uns mit den Dresdnern und Magdeburgern auf die Mulde zwischen Podelwitz und Eilenburg. Einsatzstelle in Podelwitz, weil es davor zu viele Umtragestellen gibt; Ende in Eilenburg, wegen des danach folgenden Befahrungsverbotes.

Die Mulde hat nicht nur während des regelmäßig auftretenden Hochwassers eine gute Strömung und da es nicht allzu viele Wehre gibt, kommt man auch mit Gepäck recht zügig voran. Die Umtragestellen an den Wehren halten eine größere Gruppe dafür aber ziemlich auf. Sie sind trotz der Werbung "Mulde - Blaues Band durch Sachsen-Anhalt" meist nicht allzu paddlerfreundlich ausgebaut, aber unser Mulde-Abschnitt fließt ja schließlich durch Sachsen. Vielleicht kann ja bei den Aufräumarbeiten nach dem 2013er Hochwasser ein Bagger nebenbei ein paar Steine "in die Hand" nehmen - wir verlangen ja nix Extravagantes, nur ein bisschen festen Untergrund am Aus- und Einstieg. Das schützt auch das Ufer, denn unserem Verleiher nach ist die Mulde im Sommer ein beliebter Paddelfluss.

Wir waren aber offensichtlich nicht im Sommer unterwegs, "der alte Winter in seiner Schwäche" hatte sich noch nicht "in rauhe Berge" zurückgezogen. So bekamen wir täglich etwas frischen Schnee. Inzwischen sind alle Osterpaddler witterungserfahren genug, deshalb tat selbst eine Kenterung bei dieser Saukälte der guten Laune der Gruppe keinen Abbruch.

In Grimma hatte Martin die Übernachtung beim dortigen Seesportverein organisiert, abends ging es zum Begrüßungsbierchen in die Großmühle. Dort kam auch unser Verleiher nochmals vorbei, offensichtlich besorgt um die Verrückten, die bei diesem Wetter paddeln und zelten. Er riet uns davon ab, schon jetzt am Saisonbeginn den Mühlgraben in Eilenburg mit Gepäck in der Gruppe zu paddeln. Im Mühlgraben gibt es zwei kräftige Schwallstrecken und auf Baumhindernisse wollte er die Strecke erst noch kontrollieren. Danke für die Warnung und die Sorge.

Für die beiden anderen Tage hatte Ralf mittels Google Earth vorab schon Übernachtungsplätze erspäht, die auch in natura prima passten. Am Wehr vor Eilenburg trugen wir dann tatsächlich in den Hauptarm der Mulde um (Vorsicht vor Querströmung am Mühlgraben) und ließen diesmal den Mühlgraben aus.

Wir geben der Mulde Pluspunkte für gute Strömung, Einsamkeit und nette Leute. Abzug erhält sie wegen schlechter Umtragen und einigen verbauten Ufern. So kommt sie auf passable

PS. Martin konnte sich wieder mal nicht zurückhalten, einen Artikel in die Magdeburger Volksstimme zu bringen. Hier als pdf (3,2 MB).