Dachstein-Klettersteig

19. Juni 2012

Der gute alte Tilo betreibt mit seiner Lebensgefährtin Annemarie die Austriahütte am Dachstein. Vor vielen Jahren hat uns Tilo in der Sächsischen Schweiz das Klettern beigebracht. Später wurden Annemarie und er Hüttenwirte auf der Riederhütte im Höllengebirge. Und nun wollten wir die beiden mal in der Austriahütte besuchen. Obwohl am Hallstätter See sommerliche Temperaturen von 30 Grad herrschten, empfahl uns Tilo, unsere Schneeschuhe zum Dachstein mitzubringen.

Die Austriahütte erreicht man über die mautpflichtige Dachsteinstraße von Ramsau. Parken kann man an der Talstation der Dachstein-Südwandbahn, von dort läuft man 30 min zur Austriahütte. Die Austriahütte ist die älteste Hütte am Dachstein und beherbergt auch das sehenswerte Alpinmuseum Dachstein.

Seit unserem Besuch auf der Riederhütte im Januar 2009 hatten wir Tilo nicht gesehen. Zur Feier des Wiedersehens bekam er von Annemarie einen Tag "frei" und schlug uns den Klettersteig auf den Dachstein vor. Die Dachstein-Südwandbahn brachte uns auf den Hunerkogel. Dort sahen wir, wofür wir die Schneeschuhe brauchten: An der Bergstation lagen tatsächlich 4,70 m Schnee.

Über den Gletscherweg stapften wir mit Schneeschuhen zur Seethalerhütte, deponierten sie dort und stiegen in den Schulter-Klettersteig ein. Über den Ostgrat führt der mit "B" eingestufte Klettersteig auf den Dachstein. Die beste Zeit für den Klettersteig auf den Dachstein ist der Frühsommer, wenn der Schnee im Klettersteig schon getaut ist, aber die Randkluft zwischen Gletscher und Felsen noch nicht zu sehr ausgeapert ist. Der Abstieg geht über den Hallstätter Gletscher. Da der Weg häufig begangen wird, folgten wir der Spur im Schnee. Das Bewusstsein, auf einem Gletscher mit Spalten unterwegs zu sein, rief ein mulmiges Gefühl hervor und wir freuten uns, als wir unser verdientes Abschlussbierchen in der Seethalerhütte zischen konnten.

Die Tour auf den Hohen Dachstein war super. Vielen Dank, Tilo!