Bayerischer Wald Winter 2022

Februar 2022

Endlich mal wieder draußen unterwegs!

Auch dieses Jahr war bei uns vom Winter nicht viel zu sehen gewesen, aber der Bayerische Wald kann ja auch ohne Schnee schön zum Wandern sein.

Bei der Anfahrt selbst in den unteren Lagen des Bayerischen Waldes kaum Winter, aber bei unserer Ferien­wohnung in Riedlhütte hatte mich meine Spürnase nicht getrogen: genügend Schnee und gespurte Loipen.

An den ersten Tagen unserer Urlaubs­woche kam über Nacht noch einiger Schnee hinzu, also beste Bedingungen für ein paar Wintertouren.

Zum Einstieg eine kleine Runde direkt ab Riedl­hütte einmal um den Weiler Jägerfleck. Das wäre ohne Schnee­schuhe so schon gar nicht gegangen.

Einen stürmischen Tag überbrückten wir mit ausgiebigem Eislaufen in der Eishalle Waldkirchen.

Das Wetter blieb noch grau und verhangen, also kein Grund auf einen Gipfel zu steigen. Stattdessen starteten wir am oberen Parkplatz in Waldhäuser (Lusenstraße) zu einer Schnee­schuh­runde erst um den Wald­häuser­riegel, danach den tief verschneiten Goldsteig entlang bis zum Teufelsloch. Die riesigen Granit­blöcke waren kaum noch zu sehen, ein krasser Unterschied zur Landschaft dort im Sommer (Weg auf Holz­stegen durch Sumpf­gebiet). Auch die Martins­klause eingefroren und dick mit Schnee bedeckt. Herrlich.

Zum Langlaufen lockte uns die Drei­königs­loipe in Mauth: Sehr schön angelegt als lang gestreckte Runde in der Ebene zwischen Mauth und Finsterau, teils durch den Wald, teils durch offenes Gelände. Unterwegs kann man mehrfach entscheiden, wie lang und schwierig man seine Strecke haben möchte. Den schwierigsten (schwarzen) Teil der Loipe ließen wir diesmal aus, rot war uns anstrengend genug.

Zur nächsten Schnee­schuh­tour starteten wir an der Sagwasser­säge (geräumter Parkplatz, 770 m üNN). Die Felsen im Fels­wander­gebiet waren auch dick beschneit und die abge­brochenen Baumstämme trugen lustige Mützen. Am Seebachtal hätten wir unsere Runde abkürzen können. Es war aber noch nicht so spät und wir hatten noch Lust zum Weiter­wandern. Bis zum Tummel­platz wurde es aber noch ordentlich anstrengend. Den Weg (Goldsteig) fanden wir dank GPS zwar immer wieder, doch bis auf 1140 m hinauf hatten wir ganz schön zu pusten. Oben ange­kommen kam plötzlich heftiger Höhen­wind auf, so dass wir den kurzen Abstecher auf den Hohl­stein (1196 m) wegließen. Die Forst­dienst­hütte bot uns keinen Picknick-Platz, aber schon am Rand der Lichtung (Schachten = Waldweide) steht eine kleine Schutzhütte. Dort wurde Susanne Schnapunke, geborene Freifrau Sack vom Topf, für ihre großartige Leistung beim Aufstieg zur "Ritterin des silbernen Schnee­schuhs" geschlagen. Salut! 🙂

Einen Muskel­kater-Ruhetag verbummelten wir in unserer gemütlichen Ferien­wohnung und bei einem kurzen Ausflug nach Spiegelau.

Zum Abschluss unserer Ferien­woche kam dann die schönste Schneeschuh-Tour: Start bei strahlendem Wetter in Buchenau (750 m üNN). Der Aufstieg zum Lindberger Schachten auf 1150 m strengte uns schon gar nicht mehr so sehr an, jedenfalls konnte Susi oben angekommen fröhlich lächeln. Nach einer Rast mit Blick zum Doppel­gipfel des Rachels stiegen wir weiter hinauf zur höchsten Stelle des Kammes auf 1300 m. Dort findet man keinen direkten Gipfel, in der Karte steht nur "Enzianfilz". Trotzdem bietet dieser Punkt einen tollen Rundum­blick über den Kamm des Böhmer­waldes vom Lusen über die Rachel-Gipfel bis zum großen Arber.

Der Polednik, an den wir von unserer Böhmer­wald-Winter-Gepäck­tour (Link unten) noch schöne Erinnerungen haben, ist zum Greifen nah und so trafen wir dort oben auch eine Gruppe tschechischer Schnee­schuh­wanderer. Besonders faszinierend waren, neben der Aussicht, die vielen bizarren Schnee- und Eis­skulpturen, die der Wind dort gezaubert hat. Man konnte sich kaum daran satt sehen. Auch die kleinen Fels­gipfel am Kamm hatte der Schnee dick verpackt: wenig Granit, dafür viel glitzerndes Weiß.

Unser "Basislager" in Riedlhütte zu wählen, war auf jeden Fall eine gute Entscheidung: Schon in Grafenau und Freyung, nur 150 Hm tiefer gelegen, war kaum noch Winter. Könnte ein Grund sein, irgendwann einmal wiederzukommen.